Dem Schreber sein Garten
Kleingärten, Schrebergärten, Laube oder einfach auch nur das Grünzeug im Garten vor Häusern bieten im Modell eine gute Gelegenheit etwas Abwechslung und Farbe in die Anlage zu bekommen.
Hier wächst Vieles, das man heutzutage nur noch aus Weit-Weit-Weg angeschippert in Supermärkten kaufen kann. Neuerdings jedoch kommt das „Gärteln“ wieder stark in Mode… zumindest im Modell!
Ein wenig Platz genügt
In diesem Fall gehört der Garten zum nahegelegen Bahnhof und wird vom dortigen Personal gepflegt. Solche Gärten waren in früheren Epochen häufiger zu finden, mancherorts finden sich die umzäunten Bereiche noch immer.
Die Grundfläche ist mit ca. 8 cm x 7 cm recht überschaubar. Dafür geht die Modultrennung genau mitten durch den Garten. Um diese zu kaschieren werden die Einfassungen der Beete genau an die Kante gelegt.
Der Zaun von Ndetail kann mit der zugehörigen Brünierung recht einfach schwarz eingefärbt werden. Dabei sollten Handschuhe und Augenschutz getragen werden. Als Unterlage eignet sich eine Glasplatte oder ein Teller. Es dauert etwas bis die Wirkung eintritt, dafür erhält man ein schön dunkel gefärbtes Material. Die Einzelteile trennt ein scharfes Bastelmesser aus dem Rahmen. Kleine Fehlstellen nach dem Zusammenbau lassen sich einfach mit einem Pinsel nacharbeiten.


Ein scharfes Messer ist gut geeignet um die Polystyrolteile in kurze Stücke zu teilen. Für die Umrandung der Beete eigenen sich Streifen der Stärke 1,5 mm x 1,5 mm. Für das Pflaster werden von einem 3,2 mm breiten und 0,5 mm starken Streifen quadratische Stücke abgetrennt. Die Polystyrolteile einfach mit Latexkleber auf der Fläche fixieren. Als Grundierung eignet sich der hell-beige Farbton aus dem Revell Aqua Sortiment. Vor dem nächsten Arbeitsgang sollte die Farbe durchgetrocknet sein, sonst löst sie sich zu stark an! Die Patinierung erfolgt einfach mit dünner, schwarzbrauner Lasur. Dazu wird etwas Revell Aqua schwarz und etwas lederbraun mit Spiritus stark verdünnt. Die Verdünnung auf einem Stück Holz oder Papier testen. Die Lasur lieber etwas dunkler einstellen und teilweise mit einem Tuch oder der Fingerkuppe wieder abnehmen.


Ein kleiner Schuppen fand sich noch in der Restekiste. Er stammt aus dem Sortiment von Modellbau Luft und gehört eigentlich zum Steinbruch. Das Resinmodell wird mit verschiedenen Revell Aqua Farben patiniert.
Die Muttererde besteht aus einer Mischung aus Sand und echter Erde. Eine Auswahl findet sich bei Minitec. Aber gesiebter Sand oder echter Humus aus dem Gartenbau kann verwendet werden. Wichtig ist jedoch, diese Materialien für eine Stunde bei ca. 150 °C im Ofen zu sterilisieren. Mit etwas Holzleim wird der Sandboden verklebt. Um niedrige Moose und Kräuter darzustellen wird noch etwas Woodland Turf gestreut.
Da der Kleber auch in die Fugen der Gehwegplatten gelaufen ist, bleibt der Turf dort ebenfalls kleben. Vor dem nächsten Schritt wieder alles gut trocknen lassen. Im nächsten Schritt werden nun gezielt die Bereiche außerhalb der Beete mit etwas längerem Gras versehen. Dazu mit der Leimflasche Kleber aufbringen und mit dem Elektrostaten und 2 mm Grasfasern beflocken.




Blumenbüschel
Blumen und Blüten dürfen in keinem Garten fehlen. Auch im Modell nicht, nur leider ist das Angebot insbesondere in N sehr spärlich. Deshalb werden Grasbüscheln zu Blumenbüscheln!
Dazu zunächst nach bewährter Methode Grasbüschel groß ziehen. Mit der Kunststoffflasche werden dafür zunächst Klebepunkte auf einen Blister gesetzt. Hierzu eignet sich leicht verdünnter Holzleim recht gut. Dann mit dem Elektrostaten die Büschel wachsen lassen. Die 4,5 mm Fasern von Silhouette sind dazu hervorragend geeignet. Frühherbst mit etwas Sommer sollte eine passende Farbe geben.


Die Schere teilt den Blister in handliche Stücke. Hat man die Kleberpunkte schon entsprechend gesetzt geht das leicht von der Hand. Um möglichst feine Streumaterialien zu erhalten gibt es feine Siebe (Artemia Siebsortiment von „Hobby“ oder das Siebset von Langmesser bzw. Unique Scenery Products). Die Blüten für H0 (Noch) kann man so auch für den kleinen Maßstab gut verwenden. Leider ist die Ausbeute an feiner Streu nicht sehr groß, jedoch benötigt man nur wenig Material. Um die Blüten an die Halme zu bringen einfach den Leim auf ein Brettchen streichen und die Grasbüschel vorsichtig drauf drücken so das nur an den Spitzen der Büschel Leim haftet. Dann die Büschel in die gesiebten Blüten drücken. Etwas abklopfen und trocknen lassen.




Die fertigen Grasbüschel kann man in kleinen Kunststoffdosen aufbewahren. Das Ablösen der Büschel vom Trägermaterial ist etwas kritisch, da man sie doch schnell zerstört. Leichter geht es, wenn man den Blister vorher etwas biegt, so das sich der spröde Holzleim schon lösen kann und die Büschel praktisch von selber abfallen.


Ausgestaltet
Büsche und Sträucher gibt es als Belaubungsmaterial von Silhouette. Dabei werden kleine Stücke von der Matte ausgeschnitten und mit etwas Leim an Ort und Stelle fixiert. Fein geätzte Rabarbersträuche aus Neusilberblech von Ndetail, grün eingefärbt und patiniert. Das rostige Fahrrad und anderes Zubehör ist ebenfalls von Ndetail und als Dreingabe beim Zaun dabei.

Der Gärtner ist von Preiser, die restlichen Figuren von Microlife. Der Bretterstapel hinterm Schuppen ist fein geschnittenes Balsaholz mit derselben Schmutzlasur behandelt wie das Polystyrol. Die Bohnenstangen waren einst feine Stahlfedern, mit einer Zange auseinander gezogen und abgelängt. Die Bohnen selbst bestehen aus längs der Faser aufgeschnittenem Silhouette-Belaubungsmaterial.