Das Burgmodul: Planung, Rohbau (Teil 2)

Die Planung ist bei der einfachen Steckenführung nicht wirklich spektakulär. Aber es gibt Neues von der Spantenbauweise

Ein einfacher Plan

Das Burgmodul ist aus Sicht des Gleisplans eher einfach gehalten. Keine Weichen, nur Flexgleis. Das Augenmerk ist hier die geschwungene Linie und wenige Elemente wie Brücken und ein kleiner Tunnel um eine optische Trennung zum nächsten Modul zu erreichen.

BurgModul2_Plan

In der Mitte thront die Burg auf ihrem Berg. Die Übersicht über den Fluss und nicht zuletzt der Schutz gegen feindliche Angriffe war wohl in der Vergangenheit der Grund genau hier die Mauern zu errichten. Heute sind nur noch die Reste zu bewundern.

BurgModul2ReliefSW
Die originale Skizze in schwarz-weiß
BurgModul2ReliefFarbe
Mit Buntstifften eingefärbt kann man sich die spätere Landschaft schon viel besser vorstellen.

Mal schnell in Corel

Jedes moderne Zeichenprogramm sollte in der Lage sein, solche Pläne zu zeichnen. Da nur Flexgleise und keine vorgefertigten Gleisstücke eingesetzt werden, braucht es da kein designiertes Gleisplan-Programm.

Bei genauerer Betrachtung des Plans kann man schon eine Besonderheit der Konstruktion erkennen: Die Rahmen vorne und hinten sind stärker als die Spanten und genutet. Die Nuten nehmen die Spanten auf und sorgen für eine präzise Verbindung aller Teile. Zusammen mit den Trassen ergibt das eine stabile Konstruktion.

Als Material dafür sind 2 cm Fichte Dreischichtplatten vorgesehen. Die Spanten bestehen aus dem bekannten 1 cm Sperrholz. Beide male sollte man eher zu der besseren Qualität mit wenigen Ästen greifen.

Im Bereich des Flusses geht es nach hinten etwas eng zu. Hier sind Staustufen nötig um die Höhendifferenz glaubhaft zu überbrücken. Die Straße wird wohl auch eher ein Bahnübergang werden, sonst wird das zu steil.

Etwas Theorie

Bei diesem Modul sind die Rahmen zusätzlich noch mit Nuten versehen. Dadurch wird die Montage der Spanten erleichtert. Mit einer Tischkreissäge oder Oberfräse lassen sich die Nuten leicht erstellen.

BurgModul_Spanten1

(1) äußere Spanten (z.B. Normschnittstelle, oben bündig mit der Trasse)

(2) innere Spanten (Trasse liegt auf)

(3) Rahmen hinten

(4) Rahmen vorne

(5) Trasse hinten (verdeckte Strecke)

(6) Trasse mitte (Hauptstrecke)

(7) Trasse vorn (Nebenbahn)

Alle Verbindungen sollten verleimt sein. Zwar kann man zur einfachen Fixierung gerne Schrauben verwenden, eine gute Verbindung gelingt indes nur durch nicht zuwenig Holzleim. Die Schrauben könnten danach auch entfernt werden.

Falls es nicht möglich ist, die verdeckten Trassen nach dem Einsetzen der Spanten einzufädeln, sollte man die Spanten zweiteilig planen, so das die Trassen von oben eingesetzt werden können. In der Regel hat man sowieso reichlich Abfall der für die Aufbauten herangezogen werden kann.

Lohn der Mühe ist ein sehr stabiler Aufbau. Da ein Modul öfter mal die Umgebung wechselt, ist ein schützender Anstrich der Holzteile ratsam. Passende Produkte finden sich im Baumarkt des geringsten Misstrauens.

In der Praxis

Die Stichsäge zerteilt die Platten in die vorgesehenen Stücke. Dabei entstehen Rahmenteile, Trassen und Spanten. Besonders genau sollten die Trassenauflagen gearbeitet werden, damit die Gleise später auch eben liegen und keine Berg- und Talbahn entsteht, wo sie nicht gewünscht war.

Zum handlichen Transport ist das Burgmodul in drei Segmente mit je 75 cm geteilt. Damit die Schnittstellen später ohne weiteres zusammen steckbar sind, werden Passungen aus einfachen Holzdübeln verwendet. Dazu am besten die zwei aufeinander treffenden Spanten ausrichten und verzwingen. Dann 8 mm Löcher durch beide Platten bohren.

Den Holzdübel kann man etwas anschleifen auf dem ersten cm, so dass er noch spielfrei in die Löcher passt. Dann wird etwas Kleber auf die Mitte des Dübels gegeben und dieser von der Innenseite eingeschlagen. Keinesfalls sollte Kleber auf die falsche Seite des Dübels gelangen und so die beiden Teile untrennbar verbinden.

Die vier außen liegenden Teile werden im nächsten Schritt zu einem Kasten verschraubt (Spax 3,5 mm x 25 mm). Dabei leistet ein Kantholz gute Dienste. Dieses Holz wird mit dem vorgebohrten langen Rahmenteil verschraubt. Ebenso auf der gegenüberliegenden Seite. Dann wird der erste Spant angefügt, mit Zwingen fixiert und verschraubt. Dann folgt der zweite Spant und schließlich das letzte, lange Rahmenteil.

Bevor nun die Spanten eingesetzt werden können, sollten die Löcher für die Schrauben vorgebohrt werden. Damit verklemmt die Schraube nicht unnötig und die Spanten werden sauber in die Nut gezogen. Dann kann man die Spanten auf den Stirnseiten mit etwas Holzleim bestreichen und von oben einfädeln. Sitzen sie korrekt, sorgen die Schrauben für die nötige Fixierung damit der Leim trocknen kann.

Zu guter Letzt werden noch die Trassenbretter auf die Spanten geschraubt. Auch hier sollte man vorbohren. Im Zweifel zuerst mit einem 2 mm Bohrer für die ganze Länge der Schraube, dann mit einem 3,5mm Bohrer nur das Trassenbrett. So kann man zuverlässig das Spalten des Sperrholzes verhindern, gerade wenn an der Stelle nur wenig Material vorhanden ist. Spax-Schrauben 3,5 mm x 25 mm sollten auch hier genügen.

Weg von der Platte!

Geht’s nicht einfacher? Ja. Und Nein.

Die Spantenbauweise hat viele Vorzüge, ist aber auch recht kompliziert. Darum schwören heute viele Modellbahner auf Styrodur. Grundsätzlich ist das ebenso gut und nur Geschmacksache. Ich arbeite gerne mit Holz, Gips und Spachtel, andere lieber mit Schaum und Heißdraht.

Wichtiger ist aber eigentlich, dass man einen Weg „weg von der Platte“ findet. Abgesehen von wenigen Gegenden findet man in der Natur keine Platten, in Verbindung mit Bergen noch seltener. Und wenn man nicht zufällig gerade eben eine solche Gegend nachbilden will, ist eine Platte ein denkbar schlechter Ansatz. Dasselbe gilt für Parallelen zur Anlagenkante.

Und das ist das erklärte Ziel dieses Moduls. Obwohl eigentlich im Grundriss ein gerades Modul, sollte davon später möglichst wenig zu sehen sein.

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