Eine EMMA für den Ommi

Bei Finescalern ein alter Hut, aber der breiten Masse ist die sogenannte Magnetfeld-Kupplung wohl eher unbekannt. Wird Zeit, dass ich sie hier einmal vorstelle!

Will man dem Vorbild in der kleinen Spur N nicht nur in Punkto Rad-Schienensystem näherkommen, führen letztlich alle Wege von der verbreiteten Rapido Kupplung weg. Kupplungskulissen kann man nicht in alle Fahrzeuge gleichermaßen gut nachrüsten, und es verbleibt der zumindest in der Seitenansicht deutlich sichtbare Schacht.

In Annäherung an die Schraubenkupplung des Vorbilds haben Rudolf Schiffer (Schiffer-Design) und Jens Emmermann schon vor einigen Jahren eine komplett neue Kupplung entwickelt. Zentrales Element ist ein ferromagnetischer Bügel, der sich durch das Feld eines Magneten wie eine Kompassnadel berührungslos bewegen lässt und sicher im Haken des anderen Wagens liegt. Davon leitet sich die Bezeichnung Magnetfeld-Kupplung ab. Meine Version ist eine Schiffer-Magnetfeld-Kupplung (SMK), welche grundsätzlich auch mit der Version von Mago-Finescale kompatibel ist. Letztere weicht in kleinen Details ab und hört auf das griffige Akronym EMMA.

Wie das Original ist der Haken in der Pufferbohle verankert, die Montage ist nicht schwer. Zunächst werden die Teile mit dem Bastelmesser aus dem Rahmen geschnitten. Der Bügel hat im Bereich der Aufhängung eine Verstärkung, dieser Teil wird nach vorne geklappt und mit etwas Sekundenkleber gesichert. Die Teile sollten im Bereich des Bügels und der Aufhängung gründlich entgratet werden. Sehr hilfreich sind dabei ein feiner Schleifstift und eine Polierscheibe, eingespannt in einer Standbohrmaschine. Dann wird der Bügel in den Haken eingesetzt, die beiden Schenkel zusammengedrückt und mit einem Hauch Lötzinn verlötet. Der Bügel muss sich leicht in der Öse bewegen können.

Die Position des Hakens in der Pufferbohle sollte möglichst präzise mittig auf Höhe der Puffer sitzen, mit einem maximalen Abstand von 1,8 mm hinter den Puffertellern. Dabei hilft eine kleine Lehre, welche auf beiden Seiten Löcher für die Puffer hat und ein kleines Loch für einen 1 mm-Bohrer. Ein wenig Sekundenkleber-Gel verankert den Haken im Bohrloch und läuft dabei nicht in die beweglichen Teile. Mit dem Messschieber wird das Maß von 1,8 mm zu den Puffertellern kontrolliert.

Zum Ankuppeln eignen sich grundsätzlich alle stärkeren Magnete. Damit dabei nicht das ganze Fahrzeug angezogen wird, sollte die von einigen Herstellern verbaute Blechplatte gegen nicht-magnetisches Material getauscht werden. Der Mindestradius ist gegenüber der Klauenkupplung deutlich vergrößert und sollte sich besser im Bereich der Vorbildradien bewegen. Es gibt keine absolute Grenze, da insbesondere die Länge der Wagen und die Präzision der Montage eine große Rolle spielen. Bei kurzen Wagen wie dem Ommi liegt die untere Grenze bei grob 40 cm Radius. Mehr Abstand zwischen den Puffern erhöht jedoch auch die Gefahr der Überpufferung.

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Auch eine leicht magnetisierte Pinzette hilft beim Kuppeln

Wer mit den Einschränkungen bezüglich der Radien leben kann, kommt mit der Magnetfeld-Kupplung dem Vorbild wieder ein Stück näher. Der Einbau gelingt mit etwas Übung problemlos, ein paar ältere Wagen sind dankbare Opfer für einen ersten Versuch!

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