Altpapier für Rungenwagen

Die etwas andere Wagenladung bringt Farbe und ein gutes Stück Realität auf die Anlage. Güterwagen mit Ladung sind das Salz in der Wagen-Suppe. Ohne ist auf Dauer wirken leere Wagen etwas fade. Sicherlich darf auch mal ein leerer Wagen dabei sein, aber verschiedene Ladegüter beleben die Modellbahn ungemein.

Zu jener Zeit als die Bahn noch Stückgut transportierte war diese Ladung häufiger anzutreffen. Altpapier, aus praktischen Gründen gebündelt und in einen offenen Güterwagen verladen, ist recht einfach aus wenigen günstigen Zutaten herzustellen: Aus alten Zeitschriften beispielsweise!

Zunächst braucht es dazu einen Träger. Kleine Quader in passender Größe können aus Styrodur (Depron, Selitron o.ä.) geschnitten werden. Für den Belag braucht man je Würfelseite etwa 1mm, für den Rungenwagen hier ergab sich da eine Kantenlänge von ca. 14mm. Die Würfel bekommen eine Hülle aus unbedrucktem Papier. Ähnlich wie ein Weihnachtsgeschenk wird der Würfel in einen Streifen eingeschlagen und das Ganze zugeklebt. Als Kleber kann Uhu-por oder auch ein Klebestick verwendet werden.

Nun braucht es fein zerschnittene, bunte Papierschnipsel. Aus dem Werbeteil der Tageszeitung werden Papierstreifen geschnitten und und feine Schnipsel zerteilt. Die Schnipsel müssen nun auf die Würfel geklebt werden. Dazu etwas Kleber auf die Seitenfläche streichen und andrücken. Dann die überstehenden Ränder abschneiden. Es reicht wenn die sichtbaren Seiten beklebt sind, hier kann man etwas schummeln.

Alter Wagen

Die Ladung wirkt natürlich nur auf einem ordentlich gealterten Wagen. Dazu nimmt man diesen komplett auseinander. Dann erhalten die Anschriften einen Schutz aus Abdeckfarbe (Revell). Diese ergibt einen Gummifilm den man später wieder abziehen kann.

Eine erste Schicht Schmutz kann man mit dem Airbrush aufbringen. Am besten eigenen sich hier die Tamiya Farben. Ein dunkles schwarzbraun, relativ stark verdünnt mit Revell Cleaner wird vorsichtig dünn aufgesprüht. Dabei nur wenig Farbe aufbringen, keinesfalls deckend! Mit Feuerzeugbenzin wird die Fabe nun teilweise wieder entfernt. So ergibt sich eine gute Tiefenwirkung und die Alterung wird plastisch. Den Wagen danach erst einmal trocknen lassen.

In einem zweiten Schritt sorgen Pulverfaben für die Patina. Diese halten auf dem matten Tamiya Lack ausgezeichnet. Der Anfangs aufgebrachte Abdecklack kann mit einer Pinzette einfach abgezogen werden. Danach ist der Wagen soweit fertig geraltert. Im Zweifelsfall kann man den Farbauftrag noch mit Mattlack aus der Dose schützen.

Der Wagen nach dem Entfernen des Abdecklackes
Frisch gepudert und beladen präsentiert sich der Wagen von seiner alten Seite

Holzboden

Als Basis für die Papierladung dient ein Streifen Balsaholz. Mit einem Bleistift werden Bretterfugen eingeritzt und das Holz mit stark verdünnten Revellfarben gebeizt. Dazu nur die Pigmente vom Boden der dose mit einem Zahnstocher rausholen und mit Feuerzeugbenzin verdünnen. Das ganze muss gut durchtrocken und dazu das Balsa evtl. beschweren damit sich nichts verzieht. Auf die Planken aus Balsa werden die Papierballen gestapelt. Ein Tropfen Alleskleber pro Ballen sorgt für einen sicheren Sitz.

Damit die Ladung auch während des Transportes am Platz bleibt braucht es noch eine Verzurrung. Diese entsteht durch dünnen, eloxierten Draht (Conrad), der einfach an der Bordwand eingehängt wird. Zu guter Letzt wird der Zettelhalter noch weiß hinterlegt, damit klar ist wohin die Reise geht.

Die Ladung ordentlich verzurren
Die Ladung ordentlich verzurren
Etwas weiße Farbe für den Zettelhalter
Etwas weiße Farbe für den Zettelhalter
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