Offensichtlich sollte man die Maskierflüssigkeit doch gleich wieder abziehen…
Nach einem Airbrush-Workshop ist er irgendwie liegengeblieben, der Omm 46 von Minitrix. Und beim Abkratzen der inzwischen relativ harten Maskierung, welche sich sonst völlig problemlos ablösen lässt, ging auch die Beschriftung schon etwas ab. Feuerzeugbenzin half nichts, Spiritus greift auch die Beschriftung an, nur mit Schaben und Kratzen ließ sich das Material entfernen. Vor lauter Frust wollt ich ihn schon fast entsorgen, aber dann dacht ich mir: Was soll’s, hinten reinstellen kann man ihn immer noch. Also einsauen…
Den Wagen einfach nur in Farbe tauchen bringt nicht das gewünschte Ergebnis. Idealerweise orientiert man sich am Vorbild und versucht die typischen Färbungen herauszuarbeiten. Beispiele finden sich reichlich in den Büchern von Stefan Carstens. Aber auch im Netz (dybas, Drehscheibe online) wird man fündig.
Die Blechwagen haben meist recht intensive Farben zwischen Rostschutz und blühendem Rost. Meist wurden nur die Flächen unter den Anschriften gestrichen und gelegentlich kleinere Ausbesserungen vorgenommen. Allzu viel Liebe hat so ein Güterwagen nicht wirklich erfahren.
Gerade bei offenen Wagen finden sich auch mehr oder weniger deutliche Spuren der aktuellen Ladung an den Außenseiten. Dazu kommt der Bremsstaub und anderer Dreck, der durch den fahrenden Zug hochgewirbelt wird und sich in den Ecken absetzt.
Fotos der Arbeitsschritte hab ich keine gemacht, also hier nur die Kurzfassung:
- Abdecken der Schriften mit Malerkrepp, Maskierfilm oder Maskierflüssigkeit (Mr. Masking Sol Neo – Mr. Hobby)
- Abtönen mit einem etwas abgedunkelten Güterwagenbraun (Vallejo Primer German Red Brown)
- Maskierung entfernen
- Den Wagen mit einer Lasur aus Ölfarben (Schwarz, Umbra) und Feuerzeugbenzin einpinseln und im Bereich der Anschriften und Flächen wieder abwischen.
- Mit verschiedenen Rostschutzfarben zusätzliche Reperaturflächen aufmalen.
- verschiedene Pulverfarben mit einem abgeschnittenen Pinsel vor allem im Bereich des Fahrwerks aufbringen
- dunkelrote und rostfarbige Pulverfarben mit Benzin mischen und als blühenden Rost auf die Flächen und Federpakete tupfen.
- Details wie Zettelhalter und Bremsanlagen herausarbeiten
- Echte Kohle (Minitec) auf den etwas abgesenkten Plastikeinsatz kleben
- Den Wagenkasten mattieren (Vallejo matt varnish)
Zuletzt noch ein Bild von der anderen Seite. Hier sind die Rostspuren nicht so auffällig. So hat man immer zwei Ansichten zur Verfügung.
In rost sieht es doch viel schöner aus wäre auch schade wenn er einen neuen anstrich bekommt. Es hat was.
Lg Simon